Das kommende Elektrofahrzeug Raval von Cupra signalisiert einen entscheidenden Wandel für die spanische Marke und möglicherweise auch für den gesamten Volkswagen-Konzern. Erste Fahrten mit einem Vorserienmodell deuten darauf hin, dass der Raval eine deutliche Verbesserung gegenüber den früheren EV-Angeboten von Cupra darstellt. Mit einem angestrebten Preis, einer Reichweite und einem Funktionsumfang könnte dies endlich der überzeugende Elektro-Supermini sein, auf den Käufer gewartet haben. Es bleibt die Frage, ob seine „heiße“ VZ-Variante wirklich die dynamische Leistung erbringen wird, die von einem modernen Fließheckmodell erwartet wird.
Eine auf MEB+ basierende Renaissance
Der Raval ist nicht nur ein weiteres Elektrofahrzeug; Es ist ein Produkt des milliardenschweren Restrukturierungsplans des Volkswagen-Konzerns. Die Entwicklung wurde im Forschungs- und Entwicklungszentrum von Cupra in Barcelona zentralisiert, wobei das Auto auf der neuen MEB+-Plattform gebaut wurde. Diese vollelektrische Architektur wird auch die Grundlage für den VW ID sein. Polo, Skoda Epiq und eine Serienversion des ID. Cross-Konzept. Der Konzern steht unter Innovationsdruck, und Cupra ist führend.
Warum das wichtig ist: Die Umstrukturierung von VW ist eine Reaktion auf den wachsenden Markt für Elektrofahrzeuge, auf dem Marken hinsichtlich Preis, Reichweite und Technologie konkurrieren müssen. Die führende Position von Cupra bei diesem Übergang ist entscheidend für den Erfolg von VW.
Technische Entscheidungen: Vorderradantrieb und kompaktes Design
Im Gegensatz zur MEB-Plattform mit Heckantrieb, die im ID.3 und im Cupra Born verwendet wird, wird der Raval über einen Frontantrieb verfügen. Diese Konfiguration ermöglicht eine kompaktere Bauweise, insbesondere unter der Motorhaube, und ermöglicht eine einfachere Vierlenker-Hinterradaufhängung. Auch der Akku ist kleiner, mit einer erwarteten Reichweite von 250–280 Meilen. Das Hochleistungsmodell VZ wird über 222 PS, ein Sperrdifferenzial und ein Leergewicht von rund 1,5 Tonnen verfügen.
Wichtige Details: Der Frontantrieb ist eine praktische Wahl für das B-Segment, bei der Erschwinglichkeit und Effizienz im Vordergrund stehen. Das Sperrdifferenzial und die Hochleistungsreifen lassen darauf schließen, dass Cupra mit dem VZ ein noch ansprechenderes Fahrerlebnis bieten möchte.
Unterwegs: Erste Eindrücke
Erste Fahreindrücke des VZ-Prototypmodells zeigen ein überraschend lebendiges Frontantriebserlebnis. Die Lenkung ist leichtgängig und dennoch präzise, die Gasannahme ist knackig und die Fahrqualität ist im Vergleich zu früheren MEB-Modellen verbessert. Auf kurvigen Straßen beweist das Auto Gelassenheit, wobei das Sperrdifferenzial für hervorragende Kurvenkontrolle sorgt. Ein besonderes Highlight sind die Bremsen, die eine raffinierte Mischung aus Rekuperation und Reibungsbremsung bieten.
Was auffällt: Die Fahrdynamik des Raval unterscheidet sich deutlich vom etwas distanzierten Fahrgefühl früherer Elektrofahrzeuge des VW-Konzerns. Das Auto zeigt ein Zusammengehörigkeitsgefühl in der Steuerung und die Bereitschaft, sich auf den Fahrer einzulassen.
Innenraum und Zukunftsaussichten
Der Innenraum des Prototyps orientiert sich an Komponenten aktueller Modelle des VW-Konzerns, darunter Lenkrad, Fahrerdisplay und Infotainment-Bildschirm. Das ist zwar bekannt, aber nicht unbedingt ein positives Zeichen. Das Gesamtfahrerlebnis deutet jedoch darauf hin, dass Cupra seine Entwicklungsanstrengungen auf das Fahrwerk und den Antriebsstrang konzentriert hat.
Ausblick: Der Raval soll voraussichtlich im dritten Quartal 2026 auf den Markt kommen, mit einer geschätzten Preisspanne von 30.000 bis 35.000 £. Wenn Cupra hält, was er verspricht, könnte dies für das Segment der Elektro-Superminis von entscheidender Bedeutung sein.
Der Cupra Raval erfindet das Rad nicht neu, aber er schafft eine solide Grundlage für einen gut ausgeführten Elektro-Supermini, und das ist genau das, was Cupra und der VW-Konzern brauchen, um wieder in Schwung zu kommen.
Der Raval ist noch kein vollwertiger Anwärter auf ein heißes Fließheckmodell, aber er stellt die Weichen für ein überzeugendes, erschwingliches Elektrofahrzeug.


























