Volkswagen hat die Pläne zur Einführung von Elektro- oder Plug-in-Hybrid-Versionen seines globalen Pickup-Trucks Amarok stillschweigend aufgegeben und sich vorerst dafür entschieden, sein traditionelles Angebot an Diesel- und Benzinmotoren beizubehalten. Diese Entscheidung untermauert die anhaltende Abhängigkeit des Pickups von bekannten Antriebssträngen, zumindest für die aktuelle Generation.
Gemeinsame Plattform, unterschiedliche Wege
Der globale Amarok unterscheidet sich deutlich von seinem südamerikanischen Pendant. Während das südamerikanische Modell immer noch die spezielle Leiterrahmenplattform von Volkswagen nutzt, basiert der weltweit verkaufte Amarok auf der gleichen Architektur wie der Ford Ranger. Diese gemeinsame Plattform weckte zunächst Erwartungen an eine mögliche Hybrid- oder Elektrovariante, insbesondere im Hinblick auf den bestehenden Plug-in-Hybrid Ranger von Ford.
Fords Hybridtechnologie: Eine verpasste Chance?
Das Plug-in-Hybridsystem des Ford Ranger kombiniert einen turbogeladenen 2,3-Liter-Benzinmotor mit einem einzigen Elektromotor und liefert eine Gesamtleistung von 277 PS (207 kW / 281 PS). Eine bescheidene 11,8-kWh-Batterie ermöglicht eine Reichweite von etwa 40 Kilometern (25 Meilen) beim rein elektrischen Fahren. Der Zugang zu diesem kompatiblen Hybridsystem ließ ein ähnliches Angebot von Volkswagen plausibel erscheinen – eine potenzielle Chance, die nun scheinbar verpasst wurde.
Warum der Sinneswandel?
Erste Berichte deuteten darauf hin, dass Volkswagen ernsthaft die Möglichkeit eines elektrifizierten Amarok prüft. Laut Nathan Johnson, Markendirektor von Volkswagen Nutzfahrzeuge, hat CEO Stefan Mecha jedoch eindeutig erklärt, dass Pläne für einen Plug-in-Hybrid oder einen vollelektrischen Amarok für die aktuelle Generation „nicht mehr diskutiert“ werden. Diese Entscheidung spiegelt eine globale Strategie wider und stoppt diese Pläne vorerst.
Zukünftige Möglichkeiten bleiben offen
Während die aktuelle Generation des Amarok weiterhin mit einem Verbrennungsmotor angetrieben wird, ist die Möglichkeit einer Elektro- oder Hybridversion nicht ganz vom Tisch. Johnson deutete an, dass die Tür für den Amarok der nächsten Generation offen bleibe, der voraussichtlich gegen Ende des Jahrzehnts auf den Markt kommen wird. Da die Elektrifizierung auf dem Markt der mittelgroßen Pickup-Trucks immer mehr zum Standard wird, scheint ein Hybrid- oder Elektro-Amarok in den nächsten Jahren unvermeidlich.
Südamerikanischer Amarok setzt auf Elektrifizierung
Innerhalb Südamerikas unterscheidet sich die Vorgehensweise von Volkswagen erheblich. Hier entwickelt das Unternehmen aktiv den Amarok der ersten Generation weiter, der weiterhin auf dem Original-Chassis von VW produziert wird. Eine aktualisierte Version wurde letztes Jahr auf den Markt gebracht, und ein neuer Hybrid-Nachfolger soll bereits im Jahr 2027 erscheinen.
Eine chinesische Zusammenarbeit für die Zukunft
Dieser neue südamerikanische Amarok wird ein Leiterrahmen-Chassis des chinesischen Automobilherstellers SAIC verwenden, das Ergebnis der kontinuierlichen Zusammenarbeit von Volkswagen. Das Fahrzeug wird jedoch im Werk von General Pacheco in Argentinien hergestellt, unterstützt durch eine beträchtliche Investition von 580 Millionen US-Dollar.
Die Entscheidung von Volkswagen, die Elektrifizierungspläne für den globalen Amarok zu pausieren, spiegelt einen Strategiewechsel wider, aber der langfristige Trend zu Elektrofahrzeugen macht eine zukünftige Hybrid- oder Elektroversion fast sicher. Das Engagement des Unternehmens für die Weiterentwicklung des südamerikanischen Modells, einschließlich einer geplanten Hybrideinführung, unterstreicht einen differenzierteren Ansatz zur Elektrifizierung auf der Grundlage regionaler Nachfrage und Partnerschaften.






















