Der Volkswagen Konzern hat sein erstes vollständig integriertes Forschungs- und Entwicklungszentrum (F&E) außerhalb Deutschlands in Hefei, China, eröffnet und markiert damit einen strategischen Wandel hin zu schnellerer, lokaler Innovation. Die neue Anlage, die von Volkswagen (China) Technology Co., Ltd. (VCTC) betrieben wird, stellt die größte F&E-Investition des Unternehmens außerhalb seines Heimatlandes dar und signalisiert ein Engagement für den sich schnell entwickelnden chinesischen Automobilmarkt.
Die erste Full-Process-F&E außerhalb Deutschlands
Der 100.000 Quadratmeter große Komplex beherbergt über 100 hochmoderne Labore, die sich mit Software- und Hardware-Integration, Batterietests und vollständiger Fahrzeugvalidierung befassen. Dies ist das erste Mal, dass Volkswagen umfassende Forschungs- und Entwicklungs-, Compliance- und Massenproduktionskapazitäten außerhalb Deutschlands aufgebaut hat, was eine gleichzeitige Entwicklung und Erprobung bereits in den frühesten Phasen ermöglicht. Dieser Schritt ist von Bedeutung, da er die traditionellen Verzögerungen umgeht, die mit der ausschließlichen Abhängigkeit von deutscher Forschung und Entwicklung für den chinesischen Markt einhergehen.
Beschleunigung der Entwicklung für chinesische Verbraucher
Volkswagen-Führungskräfte betonen, dass das neue Zentrum die Fahrzeugentwicklungszeit um geschätzte 30 % verkürzen wird. Diese Geschwindigkeit ist in China, dem wettbewerbsintensivsten Automobilmarkt der Welt, wo die Anforderungen der Verbraucher an Innovationen hoch sind, von entscheidender Bedeutung. Die Einrichtung wird sich auf die Entwicklung von Technologien konzentrieren, die speziell auf chinesische Verbraucher zugeschnitten sind, einschließlich der ersten zentralen Rechen- und Regionalsteuerungs-Elektronik-/Elektroarchitektur (CEA) der Gruppe, die für den lokalen Markt entwickelt wurde.
Kostensenkung und Exportpotenzial
Beim Forschungs- und Entwicklungszentrum Hefei geht es nicht nur um Geschwindigkeit; es geht auch um Effizienz. Durch die lokale Entwicklung und Zusammenarbeit mit Lieferanten könnten die Fahrzeugkosten bei bestimmten Projekten um bis zu 50 % gesenkt werden. Wichtig ist, dass die in China entwickelten Innovationen nicht dort bleiben: Volkswagen plant, das Forschungs- und Entwicklungszentrum zu nutzen, um den Export in andere Regionen zu unterstützen, darunter Südostasien und den Nahen Osten.
Die „In China, für China“-Strategie
VCTC, seit Januar 2024 in Betrieb, ist ein zentraler Bestandteil der Volkswagen-Strategie „In China, für China“. Die Anlage widmet sich der Elektrifizierung und intelligent vernetzten Fahrzeugen und integriert F&E-Module und Entscheidungsprozesse direkt in das lokale Ökosystem. Ein Functional Integration Test (FIT)-Labor, eines von nur zwei weltweit, das in der Lage ist, extreme Umgebungen zu simulieren, soll Mitte 2026 eröffnet werden, um die Testkapazitäten des Zentrums weiter zu verbessern.
Die Einrichtung dieser umfassenden Forschungs- und Entwicklungsbasis in China zeigt die Absicht von Volkswagen, auf dem größten Automobilmarkt der Welt effektiv zu konkurrieren. Das Unternehmen setzt auf lokalisierte Innovationen, schnellere Entwicklungszyklen und Kosteneffizienz, um sich in einem hart umkämpften Umfeld einen Vorsprung zu verschaffen.
